Als habe sich das S,
mode schmuckchicksal gegen die Opfer des verheerenden Seebebens vor der japanischen Küste verschworen: Im überhitzten Reaktorblock 3, dessen Reaktorgebäude dem Vernehmen nach vor dem Bersten steht, brütet – wie heute Nachmittag erst bekannt wird – hochtoxisches Plutonium-Mischoxid.
Warum selbst Ängie flunkert
Angela Merkel behauptete gestern, dass am Freitag vor der japanischen Küste ein Erdbeben mit einem Tsunami „zusammengetroffen“ sei. Doch der Eindruck, dass immer wieder mehrere unglückliche Umstände zusammentreffen, täuscht: Die drohende Nuklearkatastrophe nimmt keineswegs einen überraschenden oder unvorhersehbaren Verlauf. Vielmehr räumen Betreiber und Atomaufsicht die aus der Havarie der Anlage resultierenden Bedrohungen bislang nur scheibchenweise ein. Und auch die Physikerin Merkel will uns ein X für ein U vormachen: Der Tsunami traf nicht als erschwerende Komplikation eines Erdbebens ein, sondern als dessen typische und wissenschaftlich verbriefte, bei einem Seebeben dieser Magnitude sogar zwangsläufige Folge.
Aber anders als die offenkundige und triviale, aber atomkrafttypisch verharmlosende Lüge der Kanzlerin ist die verhaltene Informationspolitik der japanischen Stellen wohl zu verantworten.